Arthur Boskamp-Stiftung

Kurze Geschichte und Zukunftspläne

Der „Högerbau“, das 1912 eingeweihte, denkmalgeschützte ehemalige Soldatenheim in Hohenlockstedt, gehörte bei seiner Entstehung zur zivilen Bebauung des ehemaligen Lockstedter Lagers. Geplant wurde es im Stil der Heimatschutzarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts von dem Architekten Fritz Höger, der später durch das Chilehaus in Hamburg sehr bekannt wurde. In seiner ursprünglichen Funktion diente das von dem Norddeutschen Männer- und Jünglingsbund mit Spendengeldern errichtete Gebäude als ein Ort der Erholung, der Erbauung, Bildung und Zusammenkunft für Soldaten und Unteroffiziere, die sich zur militärischen Aus- und Weiterbildung im Lockstedter Lager aufhielten. Es stellte Räume mit unterschiedlichsten Funktionen zur Verfügung: Eß- und Leseräume, Gästezimmer und Baderäume sowie einen Saal, der als Restaurant sowie für Vorträge und Versammlungen genutzt wurde. Das Gebäude behielt seine Funktion bis zum Ende des 1. Weltkriegs und wurde nach der Schließung des Lockstedter Lagers mit dem Versailler Vertrag 1919 zunächst als Heim, später als gemischter Wohn-, Veranstaltungs- und Gewerbeort genutzt. Der elf Meter hohe Saal wurde in den späten 1960er oder frühen1970er Jahren durch ein Zwischengeschoß verschlossen. Im neuen Obergeschoß befand sich ab 1980 für kurze Zeit ein Verzehrkino, später wurde es als Diskothek und Partyraum genutzt.

Augenblicklich wird die Sanierung des Hauses vorbereitet, die im besten Fall 2023 abgeschlossen sein wird. In Zukunft soll das Haus auf der Nordseite Gästewohnungen für ein neues Künstler*innen-Residenzprogramm der Arthur Boskamp-Stiftung beherbergen. Im Souterrain werden dafür auch Atelierräume zur Verfügung gestellt. Auf der Südseite entstehen drei große Wohnungen zur dauerhaften Vermietung. Der Saal, der seit Februar 2020 wieder geöffnet ist, soll sowohl von der Stiftung genutzt als auch für Veranstaltungen vermietet werden.In der ehemaligen Küche im Souterrain des Hauses ist eine Gaststätte geplant. Durch die unterschiedlichen Nutzungen soll im Högerbau ein Mikrokosmos in der belebten Dorfmitte entstehen.