29. Oktober 2021
19:30 Uhr

Freistaat Mittelpunkt

Die Filmvorführung findet in Anwesenheit des Regisseurs Kai Ehlers statt.

Aufgrund von Corona ist die Besucher:innenzahl für den Filmclub M.1 auf 25 begrenzt.

Freistaat Mittelpunkt berichtet von einem Kapitel der nationalsozialistischen Diktatur, Eugenik, von dem mangels Lobby und Eloquenz wenig aus der Perspektive der Betroffenen an die Öffentlichkeit gelangt ist.

Aber Ernst Otto Karl Grassmé hat bezeugt, was ihm widerfahren ist und was er sich für sein Leben gewünscht hat. In zahlreichen Briefen an ein Teenager-Mädchen aus der Nachbarschaft, in der er vielleicht das Kind gesehen hat, das ihm durch Zwangssterilisation verweigert wurde, erzählt er.

Davon, was ihm angetan wurde, auch noch im Nachkriegsdeutschland, das ihm Wiedergutmachung verweigert hat. Aber auch davon, manchmal sogar humorvoll, wie er für ein Leben in Würde gekämpft hat. Im Wald, abseits von der Gesellschaft, die sie ihm zu nehmen versucht hat.

Der Film gewährt eine einmalige subjektive Perspektive auf die grausame Praxis der Eugenik und ihre langanhaltende Wirkung. Er stellt die Frage, was das eigentlich ist, ein souveränes Leben.

Der Film wurde gefördert durch die Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein, unterstützt durch ein Crowdfunding, die Ameos Krankenhausgesellschaft, die Arthur Bos- kamp-Stiftung und die Postfactory.

ARCHIV

Zeitgleich zum Kinostart am 9. September 2021 wurde im Online-Archiv die subjektive Perspektive von Ernst Otto Karl Grassmé um Stimmen von Zeitzeug:innen ergänzen, die ihn ab den vierziger Jahren bis zu seinem Tod 1991 aus ihrem eigenen Erleben beschreiben. Daneben werden Dokumente wie Briefe, Akten und Fotografien in chronologisch-thematischen Kapiteln vorgestellt und kontexualisiert. Die Themen Eugenik und Schizophrenie werden darüber hinaus von Fachleuten in ihrer historischen Entwicklung und Bedeutung bis heute erörtert.

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Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Landesbeauftragen für politische Bildung Schleswig-Holstein statt.

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