Queer Bar

3 nights – 3 episodes

Wie werden queere Communities im ländlichen Raum sichtbar? Welche unsichtbaren Verbindungen werden dabei aktiviert? Und was bedeutet Community hier? Die Berliner Künstlerin Paul Niedermayer eröffnet im Garten des M.1 eine Bar, die einen neuen Raum aus gewohnten Orten schafft: Einrichtungselemente aus der lokalen Gastronomie werden im Garten des M.1 neu kombiniert und verbinden sich mit von der Künstlerin entworfenen Lichtelementen und Gegenständen, die aus der geschlossenen Hohenlockstedter Bar „Studio 42“ stammen. Orte und Zeiten werden ineinander verwoben, verschwimmen und verändern sich. Das macht sowohl die Brüche zwischen verschiedenen Stilen, Orten und Zeitzusammenhängen sichtbar, bringt aber auch deren bereits bestehende, unsichtbare Verflechtungen ans Licht – und zeigt, wie vertraut vermeintlich Anderes sein kann. Die Queer Bar im Garten des M.1 findet an drei Abenden im Juli und August statt. Sie formuliert eine Serie mit verschiedenen thematischen Episoden und damit eine eigene Geschichte des Wiederholens und Wandelns. Die Episoden erzählen davon, dass queer sich auf mehr als die sexuelle Orientierung bezieht: Queer ist politisch, queer ist Pride und Diversity, aber auch die alltägliche Auseinandersetzung, die jenseits dieser Glanzmomente stattfindet.

Die Queer Bar schafft damit einen flüchtigen Raum, der bestehende Selbstverständlichkeiten verfremdet und mit offenem Ausgang neu beschreibt. Queerness steht so nicht nur in Opposition zum heteronormativen Mainstream, sondern stellt vor allem einen Multiplikationseffekt dar: als unplanbarer, offener, intimer Spielraum. Die Bar kann schließlich im Sinne eines Modells übernommen und an andere Orte übertragen werden.

Alle sind herzlich willkommen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe und sexueller Orientierung. Die Bar wird jeweils ab 18 Uhr im Garten des M.1 in Hohenlockstedt geöffnet. Der Eintritt ist umsonst und barrierefrei.

Paul Niedermayer ist Künstlerin und Barkeeperin. Sie arbeitet mit einem Schwerpunkt auf Bildmedien und Raumkonzepten. Im Zentrum stehen die politischen Implikationen alltäglicher sozialen Sphären. Ihre Bildwelten kreisen um die mit ihnen einhergehenden Ordnungen, deren Bedeutung durch Strategien des Re-Inszenierens und Re-Arrangierens verschoben werden. Paul Niedermayer studierte an der Universität der Künste in Berlin und an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem. Ihre Arbeiten wurden zuletzt präsentiert von ÆdT – Am Ende des Tages in Düsseldorf (solo), Casino Luxembourg Forum for Contemporary Art, Galerie für Zeitgenössischen Kunst, Leipzig, Museum für Fotografie, Berlin sowie von Atelier Concorde, Lissabon.

Termine

2021

28. August 18 Uhr Queer Bar – Episode 3: Fremdgehen
31. Juli 18 Uhr Queer Bar – Episode 2: Agony & Ecstasy
24. Juli 18 Uhr Queer Bar – Episode 1: Vorspiel