A Grafted Future

Ein Projekt von Camilla Berner
Aktivierung am 13. November 2025

Das Kunstprojekt A Grafted Future von Camilla Berner wurde am 13. November 2025 durch die Pflanzung von acht jungen Bäumen im Wald von Bücken in der Nähe von Hohenlockstedt aktiviert. Zusammen mit dem Förster Björn Berling wurden Setzlinge von Weißtannen und Buchen, die in der örtlichen Baumschule gezüchtet wurden, direkt auf und in alte Baumstämme gepflanzt – eine experimentelle Methode, die Schutz vor Rehen und kleinen Nagetieren bieten und gleichzeitig das Wachstum durch die verbleibenden Wurzelstrukturen der ehemaligen alten Bäume beschleunigen könnte. Jeder Pflanzort wurde fotografisch dokumentiert und mit GPS-Koordinaten markiert, um eine kontinuierliche Beobachtung der Entwicklung der Bäume im Laufe der Zeit zu ermöglichen.

Berlings Forstwirtschaftsprinzipien prägen diese Landschaft. Sein Ansatz betont Selbstaussaatprozesse gegenüber intensiven Eingriffen (wie Einzäunungen), wobei sich das menschliche Eingreifen darauf konzentriert, günstige Konstellationen für junge Pflanzen zu schaffen: sonnendurchflutete Lücken im Blätterdach zu öffnen und die Wildtierpopulationen durch die Jagd zu regulieren. Die Forstwirtschaft ist von Natur aus generationsübergreifend und arbeitet mit dem, was frühere Generationen hinterlassen haben, während sie den Wald für die kommenden Generationen vorbereitet.

Berners Projekt macht diese langfristige, stillschweigende Zusammenarbeit sichtbar. A Grafted Future hebt die komplexe Koordination zwischen Boden, Pflanzen, Tieren, Pilzen, Insekten und Menschen und ihren Eingriffen hervor, die die Grundlage für widerstandsfähige Waldökosysteme bildet. Das Experiment wird in den kommenden Jahren weiterverfolgt, um zu sehen, ob – und wie – diese sorgfältig gepflanzten Setzlinge Wurzeln schlagen und wachsen. Fotos von der Pflanzung werden in der kommenden Winterversammlung gezeigt und verbinden so die langsamen Veränderungen des Waldes mit dem Ausstellungsraum.