12. Juni 2020
9–19 Uhr

Eröffnung: FANTASTIC FUTURES Schaufenster-Ausstellung zu Fürsorge & Kollektivität

Künstler/innen:

Malu Blume und Maternal Fantasies

Aufgrund der Maßnahmen zu Covid-19 konnte am 2. Mai die Förderpreis-Ausstellung FANTASTIC FUTURES im M.1 nicht eröffnen. Um auch in Zeiten von “Social Distancing” Zugang zu Kunst zu ermöglichen, werden die Trailer der beiden künstlerischen Arbeiten täglich von 9-19 Uhr in den Schaufenstern der Arthur Boskamp-Stiftung gezeigt.

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FANTASTIC FUTURES
Filme zu Fürsorge und Kollektivität
von Malu Blume und Maternal Fantasies

Zukunftsvisionen ermöglichen es uns, gedanklich einem Alltag zu entfliehen, der uns einengt, in dem wir uns missverstanden fühlen - und sie bieten gleichzeitig unserem Veränderungsdrang eine Projektionsfläche; eine Plattform. In der diesjährigen Förderpreis-Ausstellung Fantastic Futures im M.1 setzen sich die Preisträgerinnen Malu Blume und Maternal Fantasies künstlerisch gegen eine starre Realität zur Wehr, in der tradierte Geschlechterrollen und limitierte Ideen von Gemeinschaft und Fürsorge festgeschrieben scheinen. Die Preisträgerinnen vereinen Film, Installation und performative Elemente um den thematischen Schwerpunkt der Ausschreibung Care.

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Die in Hildesheim geborene Performance- und Videokünstlerin Malu Blume entführt die Betrachter*innen in ihrem Film zurück in die Zukunft: The Book of S of I. Chapter One: Creatures born from Hopelessness erscheint wie ein Fiebertraum eines künstlerischen Konzeptes, wie eine spontane Vision von dem, was wir hätten werden können. Als queer-feministisches Märchen erzählt, feiert The Book of S of I die utopische Kraft der Selbstliebe an den sozialen Rändern, Zugehörigkeit und Freundschaft als Überlebensstrategie und Fürsorge als radikales Mittel anti-kapitalistischen Widerstands und Lebens.

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Eine Aufzeichnung des Künstleringesprächs mit Malu Blume im Rahmen des Symposiums Infrastrukturen des Zwischnemenschlichen ist auf Vimeo sichtbar.

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Die interdisziplinäre Künstlerinnengruppe Maternal Fantasies beschäftigt sich mit dem sowohl gesellschaftlich als auch kunsttheoretisch wenig beachteten Beziehungsgeflecht von Kunst, Kind und Mutterschaft. Familiengeschichten, Erinnerungen, Wünsche, aber auch Horrorszenarien um das Mutter-Sein finden sich in der Arbeit von Maternal Fantasies wieder. Mit Performances, Installationen und filmischen Arbeiten rütteln sie an verstaubten Mutterbildern und entwickeln eine eigensinnige Ästhetik, die mögliche zukünftige Visionen um Mutterschaft skizziert. So lädt auch ihr im Rahmen des Förderpreises entwickelte Film Suspended Time, on Caring die Betrachter*innen dazu ein, eigene Rollenbilder zu hinterfragen.

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Eine Aufzeichnung des Künstlerinnengesprächs mit Maternal Fantasies im Rahmen des Symposiums Infrastrukturen des Zwischnemenschlichen ist auf Vimeo sichtbar.

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Die beiden filmischen Arbeiten der Förderpreisträgerinnen der Arthur Boskamp-Stiftung 2019/20 wurden eigens für Fantastic Futures entwickelt und in Hohenlockstedt und Umgebung gefilmt. Die Landschaften und Orte zwischen Nord- und Ostsee werden zu einer Art Bühne, auf der sich fantastische Zukunftsvisionen abspielen und auf der sich die Spannungsfelder zwischen Euphorie und Wahn in Bezug auf Fürsorge, Gender und Gemeinschaft entfalten. So fragil diese Konzepte auch scheinen mögen, vielleicht sind sie es, die eine andere Zukunft Realität werden lassen können.

Kuratiert von Sascia Bailer, Künstlerische Leitung 2019/20 des M.1.

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Die Ausstellung ist Teil von Infrastrukturen des Zwischenmenschlichen, eine Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin und Soft Agency. Die Veranstaltung wird von der Förderstiftung Kreis Steinburg sowie von der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein gefördert.